Klassenfahrt Teil 09
Ara 7, 2024 // By:analsex // No Comment
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Kapitel 25 – Schmetterlinge im Dezember
Nadine wachte am nächsten Morgen vor allen Anderen auf. Ihr erster Blick ging auf ihr Handy. Aufgeregt entsperrte sie ihr Display und prüfte es auf neue Nachrichten.
‘Ich freue mich schon auf Morgen! Gute Nacht!’, stand in den ungelesenen Benachrichtigungen. Sie hatte gestern Abend noch mit Larissa geschrieben, ist aber irgendwann vor Müdigkeit eingeschlafen. Freudig sprang sie aus dem Bett, streckte sich und eilte ins Badezimmer um sich fertig zu machen. Sie wollten sich um zehn Uhr zum Brunchen treffen.
Als der Rest der Familie nach und nach in die Küche kleckerte, saß sie bereits in der Küche und trank Tee. Auf ein Frühstück wollte sie verzichten. Kurz nach neun packte sich Nadine warm ein und machte sich auf den Weg zur nahe gelegenen Bahnstation. Ihr Ziel war der Hauptbahnhof. Von da aus würden sie und Larissa gemeinsam zu einem kleinen, Nadine unbekanntem, Lokal gehen.
Ihr Magen rumorte, umso näher sie ihrer Haltestelle kam. Sie traf sich mit einer Frau. Und nicht, um eine potentielle neue Freundschaft zu gewinnen. Verrückt! Wobei…sie lebte neuerdings, schwanger und ohne Vater in Sichtweite, bei der Familie ihrer besten Freunde, Geschwister und ein heimliches Liebespaar, welche jetzt ihre Familie war. Sie musste lachen. Das perfekte Format für eine Sendung im Privatfernsehen.
‘Hamburg Hauptbahnhof’ knarrte aus den Lautsprechern des Wagons. Sie verstand nicht, wieso immer alle sofort aufsprangen und zur Tür eilten. Die Bahn fährt doch noch. Ein paar Minuten später kam sie zum vereinbarten Treffpunkt. Ihr Date wartete bereits auf sie. Aufgeregt ging sie auf sie zu und begrüßte sie etwas krampfhaft. Sie streckte die Hand aus. Gleichzeitig wollte Larissa sie zur Begrüßung umarmen. Beide lachten und einigten sich dann auf eine flüchtige Umarmung während sie sich frohe Weihnachten wünschten.
“Wie geht’s dir?”, fragte Larissa freundlich.
Nadine schaute zu ihr hoch und wurde sich um den immensen Größenunterschied bewusst.
“Ich kann nicht klagen. Und dir?”, antwortete sie.
“Ich mich auch nicht.”
Zusammen gingen sie los und schlenderten zur Außenalster. Während sie am zugefrorenen Wasser entlang gingen, erzählten sie von sich. So erfuhr Nadine, dass Larissa jetzt 23 Jahre alt war. Sie wohnte alleine in einer 1-Zimmer-Wohnung nahe des Kiez, studierte Kunst, liebte Katzen, fand Hunde aber auch toll und vieles mehr.
Nadine war unglaublich eingeschüchtert. Fühlte sich irgendwie unwohl. Sie hätte nicht gedacht, dass sie fünf Jahre jünger war als Larissa. Sie stand schon voll im Leben. Sie fühlte sich mit ihren achtzehn Jahren wie ein Kind. Trotzdem versuchte sie dieses Gefühl zu ignorieren und erzählte von sich und versuchte das Ganze etwas erwachsener darzustellen. Zumal sie sehr darauf bedacht war all die jüngsten Geschehnisse tunlichst zu verschweigen. Denn sollte sie davon berichten, und das könnte sie ihr nicht verübeln, würde Larissa wahrscheinlich sofort reißaus nehmen. Nadine würde es nämlich auch tun.
So vor sich hin plaudernd kamen sie schließlich zu ihrem Ziel. Ein freundlich aussehender älterer Herr wollte ihnen die Garderobe abnehmen, was die beiden gerne annahmen. Als Nadine ihre dicke Daunenjacke abgab, blitzten Larissas Augen für einen Bruchteil einer Sekunde überrascht auf. Nadine bekam davon nichts mit. Sie wurden, vorbei an vielen bereits besetzten Tischen, zu ihrem Platz geführt. Dankbar setzten sie sich in die weichen Polster und rieben sich die kalten Hände.
“Das ist total süß hier!”, meinte Nadine und schaute sich interessiert um.
“Ja, das stimmt. Ich komme gerne hierher. Wenn auch nicht häufig. Das kann ich mir momentan leider nicht so oft leisten, wie ich gerne würde”, antwortete Larissa wehmütig.
Nadine fühlte sich mit einem Schlag noch schlechter als ohnehin schon. Ihre Begleitung schien das mitzubekommen und beruhigte die Situation direkt.
“Oh schon gut keine Sorge! Ich war schon lange nicht mehr aus und unser Brunch wird jetzt nicht dafür sorgen, dass ich meine Miete nicht mehr zahlen kann!” Sie lachte. Unweigerlich huschten ihre Augen wieder nach unten. Diesmal blieb es Nadine allerdings nicht verborgen. ‘Hat sie mir gerade auf die Brüste geglotzt?’, fragte sie sich mit einer Mischung aus Verwunderung und Erheiterung. Ihr Gedankengang wurde jäh unterbrochen als ein junger Kellner mit Augenringen, jenseits von Gut und Böse, an ihren Tisch geschlurft kam und die zwei nach Getränken fragte. Säfte würde es am Buffet geben, alles Andere müsste aber à la carte bestellt werden.
“hmm”, machte Larissa. “Also als Einstieg hätte ich nichts gegen ein Glas Sekt einzuwenden. Trinkst du Einen mit? Und eine große Flasche Wasser bitte. Möchtest du mit, oder ohne Kohlensäure? Ich persönlich mag gerne still, aber wir können auch Medium nehmen wenn du willst? Oh! Und eine Tasse Kaffee bitte! Oder wollen wir eine Kanne nehmen?” Ihr Kopf huschte schnell zwischen dem Kellner und Nadine hin und her. Sie hatte so schnell gesprochen, dass sowohl Nadine als auch der junge Mann eine Sekunde brauchten um zu reagieren.
“Ähm”, begann Nadine. “Stilles escort topkapı Wasser nehm ich auch gerne. Also ne’ große Flasche bitte. Allerdings hätte ich lieber eine Tasse Tee. Und kein Sekt bitte für mich…”
Sie fühlte sich noch elender…Larissa musste sie ja zwangsweise für den langweiligsten Menschen Hamburgs halten. Nachdem der Kellner hochmotiviert in Richtung Backoffice kroch, schwiegen beide kurz. Nadine vor unbehagen. Larissa jedoch taxierte ihr Gegenüber. Sie kannte sie und ihre Freundin nun schon länger als Kunde in dem Coffeeshop. Und Nadine bestellte immer das Gleiche. Einen großen Mocha mit double shot. Immer. Bis auf das letzte Mal.
“Darf ich dich etwas persönliches fragen?”, brach es aus Larissa heraus.
Beinahe ängstlich schaute Nadine sie an und nickte.
“Es geht mich wirklich nichts an. Und ich hoffe ich trete dir nun nicht zu nahe, sonst tut mir das aufrichtig leid. Aber…bist du vielleicht schwanger?”
Erschrocken legte Nadine reflexartig ihre Hand auf ihren Bauch. Und Larissa fühlte sich bestätigt.
‘Scheiße! Das war’s! Jetzt steht sie bestimmt auf und geht bevor es überhaupt anfing’, dachte sich Nadine. Ihre Augen begannen vor Nässe zu glänzen als Larissa schnell reagierend und lächelnd sich nach vorne beugte und Nadine freie Hand griff.
“Hey hey hey! Alles gut! Bitte nicht weinen! Ein Baby zu bekommen ist doch was tolles, oder nicht?”, versuchte sie sie zu beruhigen, “Oder nicht?”
Jetzt war es an Larissa, die plötzlich in ein tiefes Loch fiel. Ihr Lächeln gefror. Sie hatte nicht über die Gründe der Schwangerschaft nachgedacht. Schließlich war Nadine noch Schülerin. Das wusste sie. Was, wenn es etwas unaussprechliches war?!
Ihre Laune kippte schlagartig vor Schuldgefühlen. Die grausamsten Szenarien gingen ihr plötzlich durch den Kopf. Reumütig entschuldigte sie sich bei Nadine. Und das es ihr nicht zustand etwas derart persönliches zu erfragen. Sie hätte nicht darüber nachgedacht und war neugierig.
Die Laune war am Boden. Was für ein fantastisches erstes Date…
Langsam begann Nadine sich zu erklären.
“Alles gut. Du musst dich nicht entschuldigen. Und ja, ich bin schwanger. In der achten Woche”, gedankenverloren streichelte sie den kleinen Babybauch und atmete einmal tief durch bevor sie fortfuhr.
“Ich wollte es dir nicht erzählen. Zumindest nicht beim ersten…”, sie zögerte kurz.
“Beim ersten Date?”, beendete Larissa ihren Satz. Sie schaute wie gebannt auf Nadine. Diese nickte.
“Ich bin ein Wrack!”, fuhr sie fort. “In den letzten zwei Monaten hat sich mein ganzes Leben verändert. Und nicht nur zum Besseren. Ich wollte dich nicht sofort abschrecken und…”
Larissa fiel ihr kopfschüttelnd ins Wort:
“Das kannst du nicht. Ich bin auf dich zugekommen, weil ich dich süß finde. Das sage ich dir auch ganz offen und direkt. Dazu gehört aber auch dich kennen zu lernen. Dich. Nicht eine Fassade. Und wer hat bitte keine Last mit sich zu tragen, oder? Ich mach dir einen Vorschlag. Erzähl mir wer du wirklich bist. Soweit du halt willst. Und im Gegenzug erzähle ich dir von meinen Päckchen, die ich nicht im Small Talk erwähne, einverstanden?”
“Einverstanden”, lächelte Nadine. Eine gigantische Last fiel ihr von den Schultern. Und sie begann zu erzählen. Von ihrer schwierigen Pubertät und einhergehende Unsicherheiten. Von ihrer Schwester, die sie bis auf’s Blut zu hassen schien. Von der Klassenfahrt und ihrem Unfall. Von ihrer kleinen Urlaubsaffäre. Von ihren Eltern, die sie quasi verstoßen haben, dass sie bei ihren besten Freunden wohnte und deren Familie sie liebevoll, wie eine Ziehtochter, aufgenommen hatten. All das einfach mal von der Seele reden zu können tat Nadine unendlich gut. Larissa hörte aufmerksam zu. Unterbrach sie nicht mehr und war erstaunt über all das was ihr Date zu berichten hatte. Mit so viel Ballast hatte sie nicht gerechnet. Nadine erzählte über eine Stunde am Stück und als sie endete merkten beide, dass ihre Getränke bereits kalt waren. Sie hatten überhaupt nicht mitbekommen, dass sie serviert worden sind. Sie schmunzelten darüber. Einigten sich eine kurze Pause einzulegen um sich etwas zu Essen zu holen und wollten danach fortfahren.
Wieder am Platz schaute Nadine zu Larissa auf.
“Ich hoffe ich verschrecke dich nicht mit so vielen Problemen?”
Larissa, die in diesem Moment gerade in ein Brötchen biss, schüttelte nur den Kopf. Ihre blonden Löckchen schwangen hin und her. Sie trank bedächtig einen Schluck Kaffee. Setzte langsam ihre Tasse ab und schaute aus dem Fenster. Dann begann sie ihrerseits zu erzählen.
“Mein Vater. Nein, viel mehr mein Erzeuger, war ein gewalttätiger Säufer. Als ich drei war, hatte er mich und meine Mutter in seinem Rausch halb krankenhausreif geprügelt. Das war dann auch der Moment, wo meine Mutter endlich den Mut aufbrachte ihn zu verlassen. Und er ging kurz darauf in den Knast. Wo er jetzt ist, oder was mit ihm ist, wissen wir nicht. Ist aber auch gut so.”
So erzählte nun Larissa von ihrer Kindheit. Von der nicht so schönen in den ersten drei Jahren und die viel Bessere danach. escort kocaeli Ihre Mutter versuchte alles um über die Runden zu kommen und ihrer Tochter alles zu ermöglichen. Hobbys, Vereine, Klassenfahrten…Dass Ihre Mutter dafür selbst auf alles verzichtete, bekam sie erst als Teenager mit. Heute haben sie immer noch ein unzertrennliches Verhältnis zueinander.
Sie erzählte von ihrem ersten Freund, ihrem furchtbaren ersten Mal, dass sie schon früh anfing sich mehr für Frauen zu interessieren als für Männer und die daraus erwachende Erkenntnis lesbisch zu sein. Ihrem outing vor ein paar Jahren und wie ihr Umfeld darauf reagierte. Größtenteils positiv.
Das Eis war gebrochen. Die beiden jungen Frauen hörten gar nicht mehr auf zu erzählen. Glitten von einem Thema nahtlos ins Nächste und unterhielten sich angeregt bis ihr Kellner lustlos und offenkundig genervt zu ihnen kam und verkündete, dass jetzt mit den Aufräumarbeiten begonnen werden soll. Davon überrascht entschuldigten sie sich und bezahlten schnell. Da keine von beiden bereit war den Tag bereits zu beenden entschieden sie sich in stiller Übereinkunft einfach an der Außenalster weiter zu spazieren. Nadine, die von vornherein ehrlich sein wollte, gestand, dass sie nicht wusste wohin das hier führen sollte. Sie genoss den Sex mit einem Mann. Hatte keine Erfahrung mit Frauen, könnte es sich vorstellen. Empfand Frauen auch als interessant und anregend. Vielleicht auch darüber hinaus. Aber, so sagte sie, wüsste sie nicht, ob sie lesbisch, bi, oder was auch immer sei. Larissa lächelte verständnisvoll.
“Alles in Ordnung. Da kann ich dir auch nicht wirklich helfen. Das ist eine…Offenbarung nenne ich es mal, die jeder selbst irgendwann hat, oder eben nicht hat. Und überhaupt. Ist dir das wichtig? Wieso eine Schublade? Nur weil du gerne Schokolade isst, kannst du doch trotzdem Kekse essen, oder?
Nadine musste des Vergleiches wegen unweigerlich lachen und Larissa stieg mit ein. Sie gingen noch einige Zeit spazieren, bevor Nadine nicht mehr konnte und sich erschöpft auf eine Parkbank fallen ließ. Die Sonne stand mittlerweile sehr tief. Sie schauten sich noch eine Weile die Schlittschuhfahrer an, bevor sie sich fröstelnd auf den Weg zum Bahnhof machten.
“Ich fand den Tag mit dir sehr schön”, meinte Larissa als sie zusammen an Nadines Haltestelle angekommen waren. Sie hatte es sich nicht nehmen lassen sie noch bis zur Bahn begleiten zu wollen.
“Das geht mehr genau so!”, antwortete Nadine.
Sie wurde ein wenig unruhig. Ein leicht beklemmendes Schweigen setzte ein, während beide Frauen verschämt in die Weltgeschichte schauten, um bloß den Blickkontakt zu vermeiden. Die S-Bahn, die Nadine zurück nach Hause bringen würde, fuhr ein.
“Darf…”, platze es aus Larissa atemlos heraus, “Darf ich dir einen Abschiedskuss geben?” Sie errötete. Nadine ebenso. Mit großen Augen schaute sie zu der hochgewachsenen Blondine auf. In ihrem Kopf ein großes Wirrwarr an sich überschlagenden Gedanken. Mehrmals schluckte sie trocken um den Kloß in ihrem Hals loszuwerden. Und sie nickte. Kam einen Schritt auf Larissa zu und stellte sich auf Zehenspitzen. Sie schloss ihre Augen.
Larissa wartete unerträglich lange auf Nadines Reaktion, bis sie endlich nickte und auf sie zu schritt. Sie griff ihre klammen Hände und kam näher an Nadine heran. Schloss die Augen. Hielt vor Aufregung die Luft an. Zaghaft berührten ihre schmalen, fein geschwungenen Lippen diese bezaubernden, vollen Nadines.
Diese durchstieß es wie ein Blitz, als Larissa sie küsste. Es war nicht zu vergleichen mit dem was sie kannte. Viel Sanfter. Weicher. Einfühlsamer. Und weißgott nicht so pieksig. Die Türen der S-Bahn begannen zu piepen und erschrocken lösten sie ihren Kuss. Sie verabschiedeten sich zügig und Nadine sprang hektisch durch die sich bereits schließenden Türen. Sie nahm auf einem freien Sitz platz und winkte Larissa zu. Diese strahlte über beide Ohren und winkte zurück bis sie außer Sicht war. Mit einem Gefühl von unzähligen Schmetterlingen im Bauch lehnte sich Nadine zurück und atmete tief durch.
Kapitel 26 – Feuerwerk
Zuhause angekommen stürmte Nadine regelrecht ins Haus. Sie hatte ja schließlich jetzt einen Schlüssel, was sie auf ein noch höheres Level der Glückseligkeit hob. Sie eilte durchs Haus auf der Suche nach Julia und fand sie letztlich in Bens Zimmer. Sie lag, die Beine angewinkelt, bäuchlings auf dem Boden und schaute hochkonzentriert und mit versteinerter Miene auf ein ziemlich kompliziert aussehendes Brettspiel. Ben, mit ziemlich zufriedenem Gesichtsausdruck, saß ihr im Schneidersitz gegenüber und zwinkerte Nadine zu, als diese das Zimmer betrat.
“Deine Waldelfe ist tot, sieh es endlich ein!”, kommentierte er fies lächelnd.
“Aber ich könnte doch einen Trank der Unsichtbarkeit nehmen und…”, Julia sah auf und bemerkte Nadine, die mit hochgezogenen Augenbrauen die beiden beobachtete. Diese merkwürdigen Dungeons & Irgendwas Spiele waren ihr immer suspekt. Sie verstand nicht, wie man teilweise über Tage hinweg sich damit beschäftigen konnte.
“Hey!”, begrüßte şişli escort bayan Julia sie freudig und erhob sich ächzend. Ganz offensichtlich dankbar für die Unterbrechung um aus dieser Notlage herauszukommen.
“Wie war dein Date?”
Nadine kam ins Zimmer, setzte sich auf Bens Bett und strahlte über beide Ohren.
“Es war total schön”, schwärmte sie los.
“Zuerst war es etwas steif. Aber das ist ja irgendwie normal beim ersten Treffen. Aber dann ist irgendwann der Knoten geplatzt und wir haben uns toll unterhalten und gebruncht und…”
Nadine erzählte sehr ausführlich von ihrem Tag und endete letztlich bei ihrem Abschiedskuss, wo sie leicht rosa anlief. Julia und Ben hörten gespannt zu und freuten sich über die augenscheinliche Begeisterung Nadines. Diese hatte gerade mit ihrer Ausführung geendet, als Doris Stimme durchs Haus schallte. Das Abendessen war fertig.
Die drei gingen eilig hinunter. Bernd saß bereits hungrig am Tisch und wartete voller ungeduld. Schließlich gab es heute sein Leibgericht – Kohlrouladen. Doris hatte, auf Wunsch ihrer Tochter, eine vegetarische Lasagne gezaubert, welche gerade noch im Ofen fertig backte. Die drei nahmen gerade Platz als sie alles in die Mitte des Tisches stellte. So konnte sich jeder nehmen wie er, oder sie, wollte. Ihre Augen wurden kaum merklich schmaler als Ben Julia den Stuhl zurechtrückte und diese sich überrascht, aber erfreut, bedankte. Das Abendessen war wie immer. Es wurde reingehauen, geredet, viel gelacht. Das Ende eines wahrlich fantastischen Tages.
Die Tage zwischen den Feiertagen verliefen erstaunlich ereignislos. Zumindest für Ben und Julia. Nadine hingegen traf sich nun fast täglich mit Larissa und, nach Absprache mit Doris und Bernd, lud sie sie ein, gemeinsam mit ihnen Silvester zu feiern. Was sie auch gerne annahm. Am Vormittag des 31.Dezember fuhren die Eltern noch einmal los um die nötigen Einkäufe zu erledigen. Ben, Julia und Nadine hatten die Aufgabe bekommen zu dekorieren, das Raclette aus der Versenkung zu holen, Sektgläser zu polieren und alles was sonst noch anfiel zu erledigen. Schließlich hätten sie ja noch Besuch eingeladen und dann sollte auch alles passen. Während Ben also in den Keller ging um das Raclette zu suchen, warf Julia eifrig Luftschlangen durchs Wohnzimmer und verteilte Massen an Konfetti über den Esstisch. Nadine deckte diesen danach bereits ein und stellte die Sektgläser in der Küche bereit.
Pünktlich um 18 Uhr läutete es an der Tür. Aufgeregt sprang Nadine vom Sofa auf und eilte mit den Worten ‘ich geh schon’ zur Tür. Ben und Julia schmunzelten über ihre Freundin. Doris und Bernd, die natürlich nicht auf den Kopf gefallen waren und sich zusammenreimen konnten in welcher Beziehung Nadine zu Larissa stand, versuchten zumindest eine neutrale Miene zu bewahren. Auch wenn beide es ausgesprochen süß fanden, wie nervös ihr Schützling war. Doch sie sagten nichts dazu. Schließlich wurde noch nichts offizielles darüber gesagt und so lange würden sie auch stillschweigen.
Augenblicke später kam eine hibbelige Nadine mit geröteten Wangen wieder zurück ins Wohnzimmer. Gefolgt von einer jungen, hochgewachsenen Frau mit blonden Ringellöckchen, welche unter einer pinken Bommelmütze hervorschauten. Sie trug ein schwarzes Strickkleid und eine schwarze Strumpfhose. Ihr Outfit schmeichelte ihrer Figur sehr.
“Hallo alle zusammen!”, begrüßte sie freudig die Versammelten. Ben und Julia winkte sie kurz zu. Sie kannten sich ja schon. Auf Bernd und Doris schritt sie zu und reichte ihnen zur Begrüßung die Hand um sich vernünftig vorzustellen und sich für die Einladung zu Bedanken. Larissa wurde ein Platz angeboten und auf Nachfrage von Doris ein Tee zum Aufwärmen eingeschenkt.
“Also Larissa”, begann Doris ein Gespräch, “Deinen Namen haben wir in den letzten Tagen häufiger zwar schon gehört, aber woher kennst du Nadine, Ben und Julia denn? Geht ihr in dieselbe Klasse?”
Larissa nippte an dem heißen Tee.
“Nein nein, wir haben uns im Coffeeshop kennen gelernt. Ich arbeite da neben meinem Studium als Aushilfe und hab Nadine und Julia des Öfteren bedient”.
“Ach, okay. Das ist ja interessant. Was studierst du denn?”
So begann die Ausfragerei von Larissa, welche jedoch gerne alle Fragen beantwortete und so von sich selbst und ihrem Studium erzählte. Nadine war das Ganze ein wenig peinlich. Sie fühlte sich wie früher, wenn sie das erste Mal einen neuen Freund mit nach Hause gebracht hatte. Jeder in dem Raum nahm das amüsiert zur Kenntnis und um Nadine nicht noch weiter zu quälen, schlug Ben vor, das Raclette einzuheizen. Die Idee wurde freudig angenommen und so wuselte Doris schnell in die Küche um den Esstisch zu decken. Bernd half ihr. Der Rest gesellte sich bereits zum gedeckten Tisch und Ben schaltete den kleinen Tischgrill ein.
Keine Zehn Minuten später war die Platte vollgepackt mit Allem was man sich vorstellen konnte. Bratwürste, Speck, Hähnchenfilet, diverse Gemüse…Währenddessen backten eine Etage tiefer die wildesten Kreationen in den kleinen Schalen. Hungrig, und um die Wartezeit zu verkürzen, griff Ben nach den diversen Salaten, die seine Mutter am Vortag vorbereitet hatte. Und da er sich nicht entscheiden konnte, lud er sich kurzerhand von jedem etwas auf seinen Teller. Julia, die neben ihm saß und sich das ansah konnte nur mit dem Kopf schütteln. Wenn auch mit einem Lächeln. ‘Was für ein Fresssack’, dachte sie sich.
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